Die Meinungen, ob Ameisen im Kompost und Garten allgemein schädlich sind oder nicht gehen auseinander. Da Ameisen Allesfresser sind und unter anderem tote Tiere und abgestorbene Pflanzen beseitigen, erscheinen sie im Allgemeinen als nützlich.
Doch durch das Pflegen von Blattläusen durch die Ameisen, deren Honigtau-Ausscheidungen ein Leckerbissen für Ameisen ist, vermehren sie sich dadurch sehr stark und dies kann durchaus negative Folgen haben.
Schwarze Wegameisen zum Beispiel legen ihre Nester oft unter Terrassen- oder Wegplatten an, dies wiederum führt zu Aushöhlungen unter den Platten und lässt diese wackelig und uneben werden.
Weitere negative Folgen übermäßigen Vorkommens von Ameisen sind:
- auf der Nahrungssuche trifft man sie auch in Wohnräumen an.
- auch auf den Bäumen sind sie zu finden
- in Beeten wo Salate und Kräuter angepflanzt werden, sind sie ebenfalls anzutreffen. Dort können sie bei Sämlingen durch das Graben die zarte Wurzel schädigen oder zum Austrocknen bringen
Das sind ganz offensichtlich negative Erscheinungen und spätestens an der Stelle ist es nötig dagegen vorzugehen, bzw. richtige Vorsorge diesbezüglich zu treffen.
Ameisen im Kompost: Was bedeuten sie und wie kann man vorsorgen?
Um größeren Ameisenbefall vom Kompost fernzuhalten, sollte freistehender offener Kompost möglichst immer eine gewisse Feuchtigkeit aufweisen. Trockener Kompost zieht Ameisen an, feuchter vertreibt sie eventuell sogar.
Die tendenziell feuchte Umgebung in einem Komposter, mögen Ameisen nicht gerne. Daher sind Ameisen im Kompost ein Hinweis auf zu viel trockenes Material. Hier ist die Vorsorge ganz klar: Kompost immer schön feucht halten. Da in einem zu trockenen Kompost auch die Rotte zum Erliegen kommt, sollte man bei zu viel trockenem Material von Zeit zu Zeit ruhig mit der Gießkanne großzügig die Kompostmiete beregnen. Natürlich sollte beim Kompost anlegen und der Befüllung bereits darauf geachtet werden, dass nicht nur Trockenes in den Kompost kommt.
Es gibt aber auch weitere Vorsorgemaßnahmen wie zum Beispiel:
- Aromapflanzen vertragen Ameisen nicht bzw. mögen sie nicht – solche in kleinen Mengen zugegeben
und Ameisen halten sich fern. Geeignete Aromapflanzen können unter anderem Lavendel,
Thymian oder Majoran sein. Ameisen machen in diesem Fall lieber einen Umweg. - Aufstellen von Gläsern mit Honigresten, Marmelade oder anderen Süssigkeiten. Eingefangene Ameisen können dann z.B. im Wald ausgesetzt werden.
- Ameisenstraßen kann man auch mit Kaffeesatz bestreuen, ebenfalls ein geeignetes Mittel um sie fernzuhalten.
- Durch das Anbringen von Klebebarrieren am Komposthaufen wird eine wirkungsvolle Eintrittsbarriere gegen Ameisen geschaffen.
Sonstige Hilfe gegen Ameisen im Kompost
- Immer wieder hört man, dass Ameisen Kuper nicht vertragen und die Flucht ergreifen. Hier geht es allerdings wohl nicht um das Metall als Stoff, sondern auch wieder um den intensiven Geruch. Wer es also probieren möchte: Ein Stück Kupferblech in den Kompost stecken und abwarten, was passiert.
- Intensive Gerüche (siehe oben die Aromapflanzen) mögen Ameisen nicht. Daher kann es helfen, wenn man z.B. etwas Eukalyptusextrakt oder sonstige ätherische Öle in den Kompost hinzugibt.
- Wie oben schon erwähnt: Wer den Komposthaufen täglich mit Wasser feucht macht, wird ebenfalls Erfolg haben. Wegen der anhaltenden Nässe suchen sich Ameisen in der Regel ein neues Quartier (Vorsichtig dosieren, denn zu feucht sollte der Kompost auch nicht sein – die Balance muss stimmen).
Mancher Gärtner greift auch zu rigorosen Mitteln, wie kochendes Wasser, Backpulver oder gar chemischen Mitteln. Jedoch wollen wir diese Vorgehensweise ausdrücklich nicht empfehlen, denn damit tötet man die Tiere und da es sich bei Ameisen alles andere als um Schädlinge handelt, sollte man davon Abstand nehmen. Gerade ein Gärtner oder Hobbygärtner solle das ökologische Gleichgewicht der Natur im Auge und im Sinn haben. Das Töten von nützlichen Tieren gehört sicher nicht zu dieser Sichtweise.
Fazit: Die Möglichkeiten einem Ameisenbefall vorzubeugen, sind zahlreich. Ebenso zahlreich sind wirkungsvolle Methoden um Ameisen im Kompost erfolgreich zu begegnen. Grundsätzliches sollte in dem Zusammenhang noch beachtet werden. So ist beispielsweise davon abzuraten, Fressschalen von Haustieren in Nähe des Komposts aufzustellen, Futterreste locken die fleißigen Insekten an.