Kompost bzw. Komposterde ist das ökologisch perfekte Endprodukt, welches beim Kompostieren anfällt. Es ist eine besonders nährstoffreiche Erde für den Garten, die Beete oder die Pflanzenkübel, die alle Eigenschaften vereint, die man sich im Garten erhofft. Sie enthält reiche Mengen an bioverwertbaren Stoffen und Mikroorganismen, die die Bodenbeschaffenheit nachhaltig verbessern.
All dies sind interessante Eigenschaften, die jeder Gärtner schätzt, wenn ein Beet angelegt werden soll. Am besten wäre es natürlich, einen eigenen Komposthaufen anzulegen und die Komposterde somit selbst zu „produzieren“. Hierbei besteht nicht zuletzt auch der Vorteil, dass man die volle Kontrolle über die Bestandteile des Kompostes in der Hand hat. Was allerdings sollte man tun, wenn man aktuell keinen Kompost zur Verfügung hat, die Vorteile aus der Komposterde aber dennoch in Anspruch nehmen möchte? Nicht jeder hat den Platz für einen Komposter und die nötige Geduld und Zeit dafür. Zu guter Letzt vergeht naturgemäß einige Zeit, bevor aus einer angelegten Kompostmiete dann auch tatsächlich Komposterde entnommen werden kann, die man auf die Beete ausbringt. Hat man beispielsweise einen Garten übernommen, der keinen Kompost hatte, steht man vor dem Problem, dass Komposterde einfach nicht zur Verfügung steht und man Kompost kaufen muss.
Wo kann man Kompost kaufen?
Kann man reine Komposterde im Baumarkt kaufen?
In Baumärkten und im Gartenfachhandel gibt es unterschiedlichste Produkte zur Bodenverbesserung. Meistens handelt es sich dabei um klassische, oft industrielle Düngerprodukte. Diese enthalten die benötigten Stoffe wie Stickstoff oder Phosphor in einem für den Boden optimalen Verhältnis. Auch Kompostbeschleuniger werden oft angeboten, sind allerdings nur sinnvoll, wenn man einen Komposthaufen neu anlegen will oder bestehenden Komposthaufen entsprechend „tunen“ will.
Aber kann man reinen Kompost kaufen quasi „aus der Tüte“? Hier muss die Antwort lauten: Eher nein. Es gibt zwar organischen Naturdünger (z.B. auf Hornmehl Basis), der die Nährstoffe im Boden freisetzt. Hin und wieder sieht man tatsächlich den Aufdruck „Kompost“ auf so einer Tüte. Letztlich aber fehlen diesem „Kompost“ insbesondere die Mikroorganismen sowie Klein- und Kleinsttiere wie z.B. Regenwürmer. Es ist nur logisch, dass lebendiger Kompost nicht hermetisch in einer Tüte zu vertreiben ist und die so angebotenen Produkte eher industrieller Herkunft sind. Daher ist der Kauf von Kompost auf diesem Wege eher nicht die richtige Möglichkeit.
Kompost bei der Gemeinde kaufen
Eine gute Möglichkeit tatsächlich reinen Kompost zu erwerben ist es, bei der eigenen Gemeinde bzw. Stadt anzufragen. Viele Gemeinden verfügen über Bioabfallanlagen, die neben der Produktion von Kompost oft auch Energiegewinnung mittels Biogas beinhalten. Dabei werden die Biotonnen (bzw. deren Inhalt) aus dem Stadtgebiet an einem zentralen Punkt gesammelt und in der oben erwähnten Anlage verarbeitet. Den so entstehenden Kompost kann man dann bei der Gemeinde kaufen. Hier mal ein Beispiel aus dem Rhein-Main-Gebiet, wo das sehr erfolgreich praktiziert wird.
Auch bieten manche Gemeinden und Kommunen Sammelstellen für Garten- und Bioabfälle aus den Haushalten der jeweiligen Gebiete. In diesen Zentren wird das gesammelte Biomaterial oft auch direkt kompostiert und kann evtl. für den Eigenbedarf erworben werden. Es kommt auch vor, dass es kleinere Entnahmemengen auch kostenlos gibt. Wo und ob es den Kompost in Ihrer Gegend zu kaufen gibt, kann man am besten direkt bei der Stadtverwaltung erfragen.
Gibt es Nachteile, wenn man Kompost kauft?
Natürlich besteht bei einem gekauften Kompost auch das Risiko, dass das Material eventuell mit Substanzen versehen ist, die in eine gesunde Komposterde nicht unbedingt reingehören. Da man sich nie sicher sein kann, was der Nachbar vorher in die Biotonne gekippt hat, gibt es diesbezüglich ein Restrisiko.
Dennoch kann man nicht pauschal davon abraten Kompost auf diese Weise zu kaufen, denn zum einen achten die städtischen Entsorgungsunternehmen bei der Annahme und der Verarbeitung des Biomülls auf den Inhalt – so würde eine Biotonne mit Farben- und Lackresten sicher nicht mitgenommen werden. Zum Anderen gilt nicht zuletzt auch die Devise: Ein nicht ganz perfekter Kompost ist immer noch besser als gar kein Kompost und daher sollte man diese Möglichkeit in jedem Fall mal prüfen.
Wo gibt es sonst noch Komposterde zu kaufen?
- Der begrüßungswerte Trend zu Bio-Produkten hat dazu geführt, dass es vermehrt auch Biobauernhöfe oder sonst sehr naturverbunden arbeitende Höfe gibt, bei denen die Kompostierung ganz natürlich zum Kreislauf der Bodenbearbeitung gehört. Hat man so einen Bauernhof bei sich in der Nähe, lohnt es sich dort nachzufragen, ob man kleinere Mengen Kompost kaufen kann.
- Schließlich gibt es immer wieder auch Anbieter von Komposterde bei Ebay. Man muss hier allerdings darauf achten, dass man nicht die oben beschriebenen Düngeprodukte kauft (die letztlich kein Kompost sind), sondern tatsächlich reine Komposterde angeboten wird.
- Auf dem Bauernmarkt ist es eher schwierig neben Gemüse und Salaten auf Kompost zu stoßen. Aber es lohnt sich, dort bei den Bauern nachzufragen und so wollen wir diese Option ebenfalls nicht unerwähnt lassen.
Fazit
Unabhängig davon, woher man letztendlich den Kompost bekommt: Dieser natürlichste aller möglichen Dünger ist eine Bereicherung fürs Beet und daher immer eine gute Wahl.