Ein Komposthaufen ist für jeden noch so kleinen Garten eine sinnvolle Sache. So mancher Gartenbesitzer denkt über die Anschaffung eines Komposters nach, stellt sich aber die Frage, ob dieser für seine Garten- und Küchenabfälle überhaupt geeignet ist. Auf diese und einige weitere Fragen soll hier näher eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis des Komposter Ratgebers:
Definition Komposter
Komposter im Vergleich
Komposter Arten
Komposter befüllen
Stellplatz für den Komposter
Prinzip der Thermokompostierung
Komposter für den Balkon
Was ist ein Thermokomposter?
Komposter werden meist aus Kunststoff hergestellt und sind mit einer wärmedämmenden Ummantelung ausgestattet. Diese sorgt dafür, dass die Temperatur möglichst effektiv gespeichert wird und somit die Verrottung des Inhaltes angekurbelt wird. Das funktioniert auch an kalten Tagen sehr gut. Je nach Modell besteht der Komposter aus einer oder mehreren Entnahmeklappen, die sich meist direkt über dem Boden befinden. Eventuell können aber auch die Seitenteile einzeln abgenommen werden. Diese sind zudem mit Belüftungsschlitzen ausgestattet, was eine günstige Luftzirkulation möglich macht. Komposter werden mit unterschiedlichen Füllmengen angeboten. Im Durchschnitt sind dies 200 – 500 Liter. Bei der Auswahl eines solchen Schnellkomposters sollte aber nicht ausschließlich auf den Preis, sondern nicht zuletzt auf die Qualität geachtet werden, denn die Stabilität kann bei einigen preiswerten Modellen durchaus zu wünschen übrig lassen.
Daneben gibt es den Komposter natürlich auch in diversen anderen Ausführungen. Der klassische Aufbau ist ein Holzkomposter, wobei auch Ausführungen aus Metall immer beliebter werden. Mehr zu diesen und weiteren Kompostervarianten ist ist weiter unten zu finden.
Thermokomposter im Vergleich
Im Folgenden werden einige beliebte Komposter Modelle mit unterschiedlichen Größen und Ausstattungen vorgestellt.
Graf Komposter – 280 Liter
- Perfekt für kleine Gärten oder als Zweitbehälter
- Deckel zweiteilig
- Bodenplatte gelocht mit Kanal für gute Luftzirkulation
- Höhe: 86,5 cm
- Durchmesser: 79,5 cm
- 280 Liter Volumen
- Alle Infos zum Graf Komposter hier
Graf Komposter „Thermo-King“ – 600 Liter
- Easy-lock-System Montage
- Belüftungssystem
- Zwei große Einfüllklappen
- Höhe: 104 cm
Neudorff Thermokomposter „DuoTherm – 530 Liter
- Der grüne Klassiker
- Gute Wärmedämmung durch Doppelwand
- Wände werden ineinander geklemmt und damit besonders schneller Aufbau
- Gute Entnahme möglich durch Bodenklappen
- Höhe: 115 cm
- Alle Infos zum Neudorff Komposter hier
Garantia Komposter Eco-King – 600 Liter
- großer Schnellkomposter von Garantia
- in grün und schwarz erhältlich
- geteilter Klappdeckel
Welche Komposter-Arten gibt es darüber hinaus?
Metall-Komposter
Nicht jeder Gärtner möchte die zuvor aufgeführten Komposter aus Kunststoff im Garten aufstellen. Vielen gefällt schlicht das Design und die grüne Optik nicht. Auch die Tatsache, dass der Komposter ein geschlossener Behälter ist, wird von manchen Gärtnern kritisch gesehen.
Natürlich gibt es für die Befürworter eines klassichen, offenen Komposthaufens viele gute Alternativen. Eine davon ist der Metall-Komposter. Hierbei handelt es sich um ein stabiles Metallgehäuse, bestehend aus verzinkten (und damit vor dem Rosten geschützten) Drahtwänden. Die Wände werden einfach ineinander gesteckt und ergeben einen stabilen Komposter, der unaufällig in einer geeigneten Ecke des Gartens aufgestellt werden kann. Hier ein Beispiel für einen Komposter dieser Art:
Bitte beachten, dass bei dem hier aufgeführten Model des Metall-Komposters der Deckel nicht inklusive ist. Dieser wird separat angeboten, ist jedoch für die Kompostierung nicht zwingend notwendig.
Holz-Komposter
Natürlich darf an dieser Stelle auch der Komposter-Klassiker schlechthin nicht fehlen: Der Holz-Komposter. Dieser Kompostbehälter wird aus Holzbrettern zusammengesteckt. Im Handel angebotene Holz-Komposter sind meist aus druckimprägnierten Brettern hergestellt und dadurch witterungsgeschützt. Viele Gärtner schätzen insbesondere die natürlich Holz-Optik, weshalb sich diese Komposter Art großer Beliebtheit erfreut.
Hier eine Ausführung des Holz-Komposter:
Thermokomposter richtig befüllen
Wie bei der Kompostierung in einem klassischen Komposthaufen, sollte beim Thermokomposter darauf geachtet werden die Kompostmiete möglichst gut durchgemischt zu schichten. Der Mix macht bei der Kompostierung den Erfolg aus. Wer kiloweise nassen Rasenschnitt kompostieren möchte und in den Komposter wirft, darf sich nicht wundern, wenn das Material anfängt zu faulen. Hier stößt das Kompostieren an seine Grenzen. Rasen hat grundsätzlich sehr viel Feuchtigkeit und zu viel davon verhindert eine gesunde Umwandlung der Stoffe. Daher ist es unbedingt notwendig auch verholzte, trockene Elemente in den Kompost einzubringen. Ein Tipp zum Rasenschnitt: In einer dünnen Schicht auf die Beete aufgetragen, wirkt diese Mulchdecke in vielerlei Hinsicht positiv: Die Erde trocknet nicht so schnell aus und kann daher die Feuchtigkeit vor allem an sonnigen Tagen besser halten und gleichzeitig hemmt die „Abdeckung“ das Wachsen von Unkraut.
Vor allem im Frühjahr hat man eventuell sehr viel Rasenschnitt, weil das Gras in dieser Zeit ganz besonders intensiv wächst. Da die Beete oft noch in der Vorbereitung sind, kann man auch nicht in der Menge mulchen. Eine gute Methode ist es, den Rasenschnitt einfach offen auf einem Haufen liegen zu lassen und das Material zu trocknen. Nasser Rasen trocknet in der Sonne an der Luft ziemlich schnell. Den getrockneten Schnitt kann man wiederum bestens in den Komposter geben. Zugegebenermaßen funktioniert diese Methode der Zwischenlagerung nur, wenn man den Platz im Garten hat.
Stellplatz für den Komposter
Der Platz an dem der Komposter steht, ist nicht unwichtig und es lohnt sich bereits im Vorfeld bei der Anlage der Kompostmiete auch den Stellplatz zu planen. Hat man einen großen Garten mit vielen Wegen und Beeten, sollte man sich Gedanken machen, ob ein zentraler Platz für den Komposter zu finden ist. Das hat den Vorteil, dass die Wege kurz bleiben und man nicht den ganzen Garten durchqueren muss, wenn man eben mal einen Apfel auf den Kompost werfen mag. Andererseits will man den Komposter oft aus optischen Gründen nicht prominent mitten im Garten stehen haben. Hier gilt es eine Kompromisslösung zu finden.
Ein weiterer Aspekt bei der Platzierung des Komposters ist die Beschattung. Steht der Komposter in der prallen Sonne, kann der Inhalt sehr schnell austrocknen, was dazu führt, dass die Rotte schlimmstenfalls zum Erliegen kommt. Abhängig ist das natürlich nicht zuletzt vom eingefüllten Material. Bei einer normalen sinnvollerweise gut durchmischten Schichtung ist das allerdings kein größeres Problem. Optimal ist dennoch ein schattiger oder halbschattiger Aufstellplatz für den Komposter.
Ein häufig gemachter Fehler ist es, den Behälter auf Gehwegplatten oder sonstigem harten und gegenüber der Erde abgedichteten Untergrund zu stellen. Dabei verhindert man den Austausch zwischen der Erde und der Kompostmiete. Wasser kann nicht optimal durchsickern und die für den Rottevorgang so wichtigen Bodenlebewesen können nicht ungehindert ein- und austreten. Diese Lebewesen sind es allerdings, die den eigentlichen Vorgang der Umwandlung in Humuserde überhaupt erst ermöglichen.
Im folgenden Video ist ein Aufbau von zwei Kompostern zu sehen.
Schnellere Kompostierung
Die Kompostierung braucht seine Zeit. Ungeduld ist hier ein schlechter Berater und so darf man davon ausgehen, dass ein neu angelegter Kompost etwas ein Jahr braucht, bis die Rotte soweit fortgeschritten ist, dass die Komposterde entnommen werden kann. Es gibt aber dennoch ein paar Dinge, die man tun kann, um den Vorgang etwas zu beschleunigen. Sowohl dem Komposthaufen als auch dem Inhalt des Komposters können Kompostwürmer beigegeben werden, die für eine schnellere Kompostierung (Schnellkomposter) sorgen. Aber auch Hilfsstoffe in Form von Kompostbeschleunigern sind im Handel erhältlich. Diese sorgen für eine erhöhte Regenwurmtätigkeit (und natürlich auch die Aktivität der anderen Organismen) und werden im Allgemeinen besonders als „Starthilfe“ dem Kompost beigemischt. Besonders schnell geht der Prozess in einem Komposter von statten. Aber auch wenn man einen Kompostbeschleuniger einsetzt, darf man keine Wunder erwarten. Letztlich ist der Rotteprozess ein natürlich Vorgang, der zwar angeregt werden kann, aber seine Zeit braucht. Den meisten Gärtnern wird das Motto bekannt vorkommen: Abwarten und Tee trinken.
Wie funktioniert das Prinzip der Thermokompostierung?
Bei der geschlossenen Kompostierung verrotten Gartenabfälle wesentlich schneller als auf einem herkömmlichen Komposthaufen. Grund ist wie erwähnt die tendenziell höhere Temperatur und damit die stärkere Aktivität der abbauenden Organismen im Kompostmaterial. Allerdings muss bei einem solchen Modell genau auf die Schichtung der Materialien geachtet werden, um den Rotteprozess optimal über den gesamten Komposter ablaufen zu lassen. Zudem ist es empfehlenswert, den Thermokomposter an einem schattigen, zugleich aber auch luftigen Ort des Gartens aufzustellen.
Übrigens kann es in einem Komposter durchaus ordentlich warm werden. Je nach Ausgangslage also z.B. Größe der Kompostmiete, Material usw. kann die Temperatur deutlich über 50 °C ansteigen und sogar Werte bis zu 70 °C erreichen. Die Abbauprozesse der Organismen und Kleinstlebewesen erzeugen quasi als „Abfallprodukt“ Wärme. Dieses Phänomen macht man sich übrigens in einem Biomeiler als Kompostheizung zunutze. In einem normaler Komposter allerdings wird die Wärme nicht zusätzlich verwendet, sondern sorgt dafür, dass die Abbauprozesse schneller und effektiver (mit einem höheren Wirkungsgrad) vonstatten gehen. Im Ergebnis steht die Humuserde einfach schneller zur Verfügung.
Komposter für den Balkon
Wer kein Grundstück bzw. Garten zur Verfügung hat, um einen Komposthaufen anlegen zu können, wird sich vielleicht fragen, ob die Aufstellung eines Komposters auf dem heimischen Balkon möglich ist. Es geht also um die einfache Frage: Kann man auch auf dem Balkon kompostieren?
Grundsätzlich ist der Vorgang der Rotte zunächst einmal unabhängig vom Ort an dem sie passiert. Das bedeutet, dass die Umwandlung der organischen Stoffe, mit denen man den Komposter füllt, in nährstoffreiche und wertvolle Humuserde auch auf dem Balkon oder der Terrasse stattfinden kann. Ein großer Unterschied zum Kompostieren in der freien Natur liegt allerdings auf der Hand: Der Komposter im Garten bzw. dessen Inhalt hat unmittelbaren Kontakt zum Boden und das ermöglich wiederrum den vielen kleinen und großen Komposthelfern (sprich: Regenwürmern, Insekten, anderen Kleinstlebewesen und Mikroorganismen) den Zugang zur Kompostmiete. Ohne diese Lebewesen ist aber ein Abbau der organischen Stoffe, also des Kompostmaterials, quasi nicht möglich. Nun fehlt natürlich auf dem Balkon genau dieser Zugang zum Boden, was das Kompostieren auf den ersten Blick zumindest stark erschwert. Hier muss man also ganz bewusst und von außen für die nötigen Organismen sorgen, um die Umwandlung des Kompostes anzustoßen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Eine sehr elegante Methode ist es, wenn man auf einen „konventionellen“ Komposthaufen aus einem Garten (z.B. bei Nachbarn) zurückgreifen kann und aus diesem beispielsweise ein paar Hände voll fertigen Humus entnehmen kann. Optimalerweise enthält diese Erde bereits eine Vielzahl von den notwendigen Lebewesen, die die Kompostierung dann auf dem Balkon-Komposter in Gang setzen. Man „impft“ quasi den Balkon-Kompost mit dem Besten aus einem fertigen Komposthaufen (diese Methode ist übrigens auch beim Ansetzen eines klassischen Komposthaufens im Garten gebräuchlich).
- Eine weitere Möglichkeit die Kompostierung auf dem Balkon anzuregen, ist es Kompostwürmer beizusetzen. Diese sind im Handel (sogar online – s. Link) erhältlich und sehr von Vorteil bei der Kompostierung.
- Um die Rotte in Gang zu halten, ist es sinnvoll ab und zu etwas Erde in den Komposter zu streuen. Hier kommt es gar nicht auf eine riesige Menge an. Es reicht vollkommen, wenn man von Zeit zu Zeit eine Handvoll Erde beimischt. In der Stadt ist das vielleicht je nach Lage nicht ohne Weiteres möglich, aber hier kann man z.B. im Park oder im Stadtwald ein wenig Erde aufsammeln. Man kann davon ausgehen, dass selbst in einer kleinen Menge Erde unzählige Organismen schlummern, die der Kompostierung gut tun.
Wie sieht der Komposter für den Balkon aus?
In den allermeisten Fällen hat man auf der Terrasse deutlich weniger Platz als im Garten. Es wäre also äußerst unpraktisch einen klassischen Komposter auf den Balkon zu stellen. Diese sind wie weiter oben ausführlich beschrieben für den Einsatz im Garten bzw. Grundstück vorgesehen. Dennoch kann man wie erwähnt auch auf dem Balkon kompostieren und auch hier braucht man einen Kompost-Behälter, der die Kompostmiete aufnimmt. Eine optimale Möglichkeit einen Komposter im Eigenbau zu realisieren ist ein Plastikeimer mit Deckel. Da der Kompost (bzw. die zersetzenden Organismen) naturgemäß Sauerstoff zur Umwandlung benötigt, muss man für entsprechende Belüftung in Form von Löchern (auch seitlich) sorgen. Insbesondere am Boden müssen viele Löcher vorhanden sein. Diesen „Kompost-Eimer“ kann man z.B. auf einen großen Blumentopfuntersetzer stellen. Da auch von unten für Belüftung gesorgt sein muss, sollte man den Eimer auf etwas daraufstellen wie beispielswiese zwei Ziegelsteine oder dickere Holzteile.
Die Befüllung des Kompost-Eimers unterscheidet sich im Prinzip nicht von der eines klassischen Komposters. Lediglich die Mengen sind durch die kleineren Abmessungen geringer. Wie beim großen Komposter im Garten, gilt es auf einen guten Mix der Kompostmaterialien zu achten. Starten sollte man mit einigen kleineren Ästen und etwas Laub und beim Mischen gilt die einfache Formel: Nicht zu einseitig, nicht zu nass, nicht zu trocken.
Ronald Nindel says
was kostet der abgebildete Komposter?
Redaktion - Kompost Tipps says
Hallo Ronald Nindel,
der Komposter auf dem oberen Bild kostet um 90,- EUR. Bei Amazon ist er aktuell HIER zu finden.
Eckart Brockmüller says
Der Hinweis, die Komposter nicht auf festen Untergrund zu stellen, ist nur bedingt richtig. Um nach schlechten Erfahrungen Invasionen insbesondere von Ratten zu verhindern (die sind sehr findig!), habe ich für meine Komposter eine Auflagerfläche aus einer Sand/Splitschicht und Verbundsteinen hergestellt, allerdings die Verbundsteine (egal welche Form) mit offenen Fugen verlegt, die so groß sind, dass Regenwürmer und Kleinlebewesen passieren können und auch das Wasser ablaufen kann, aber größeren unerwünschten „Tierchen“ der Zugang verwehrt ist. Leicht und billig in jeder Form und Größe selbst herzustellen und absolut effizient, Keinerlei Probleme mehr! Kaninchendraht reicht nicht, der wird durchgenagt!!!
Ansonsten: Sehr informativ, danke!
Redaktion - Kompost Tipps says
Hallo Eckart Brockmüller,
vielen Dank für den Hinweis. Tatsächlich ist der Artikel an der Stelle etwas unsauber formuliert. Werde das noch anpassen und gerne die erwähnten Tipps aufgreifen.
Besten Dank & Grüße
dieter says
Statt der Verbundsteine oder Kaninchendraht kann ein verzinktes (oder Kunststoff-)Gitter unter dem Komposter hilfreich sein.
JoBergfreund says
Hiernoch drei Erfahrungen:
– die schwachen Plastiknasen, die die Seitenteile zusammen halten, werden beizeiten auseinander gedrückt. Nach ein paar Wintern fällt das dann auseinander. Ich habe im 2. Versuch dann starken Bindedraht als „Gürtel “ verwendet.
– Faulgärung ist der Feind jedes Komposts. Sie tritt bei dicht liegendem Material (Laub, Grasschnitt) auf, das schlecht durchlüftet. Bitte nehmt unbedingt ein Modell mit Lüftungsschlitzen. Ich hab auch im trockenen Sommer 2018 nur selten nachwässern müssen.
– Klappen mit Scharnieren müssen frei laufen können. I.d.R. sammelt sich unten immer etwas an. Ich habe nach oben öffnende Schiebeklappen, die sind m.E. praktischer.
Viel Erfolg!